Sprechstunde/Blog

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Einen besonderen Service für unsere Leser bieten wir mit unserem Blog, in dem wir häufig gestellte Patientenfragen beantworten bzw. über Themen rund um Gesundheit und Krankheit berichten:
Rheuma galt früher als unausweichliches "Schicksal". Diese Zeit ist lange vorbei. Zwar sind die meisten rheumatischen Erkrankungen nicht vollständig heilbar, es gibt heute jedoch vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, welche die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Wichtig ist das frühe Erkennen einer rheumatischen Erkrankung. Darin liegt jedoch zumeist auch die Schwierigkeit. Die Beschwerden beginnen in sehr vielen Fällen ganz langsam und steigern sich nur allmählich. Oft denken deshalb viele Betroffene zu Beginn: "Die Steifigkeit geht schon wieder vorbei." oder "Ich hätte nicht so schwer heben sollen." So muss der Arzt bei vielen "alltäglichen" Beschwerden entscheiden, ob diese nur vorübergehend auftreten oder der Beginn einer rheumatischen Erkrankung sind. Die frühzeitige Diagnose ist aber wichtig, um so früh wie möglich mit einer individuellen Behandlung beginnen zu können.
Ein möglicher Erklärungsansatz für das Entstehen von Autoimmunerkrankungen beruht auf Fehlprogrammierung. Gemeint ist hierbei die Überwindung der körpereigenen Gewebetoleranz.
Als mögliche Auslöser für diese Fehlprogrammierung werden heute von außen kommende Ereignisse wie Virusinfekte, Medikamente oder eine immunologische Sondersituation (z.B. eine Schwangerschaft) diskutiert. Hat ein Infektionserreger zum Beispiel in seinen Bestandteilen eine hohe Ähnlichkeit mit der Struktur eines körpereigenen Gewebes, kann es dazu kommen, dass der Körper Abwehrkörper (Antikörper) bildet, die auch körpereigenes Gewebe angreifen. Ein bekanntes Beispiel ist das sogenannte “rheumatische Fieber“, ein Infekt durch Streptokokken (Halsangina), bei dem es zu Reaktionen gegen Herzmuskelgewebe kommt.
Ein anderer Erklärungsansatz bezieht sich auf die Fähigkeit des gesunden Organismus, körpereigene Bestandteile von fremden zu unterscheiden. Diese Fähigkeit wird „Immuntoleranz“ genannt. Verliert der Körper diese „Immuntoleranz“, wird das eigene Gewebe zum Opfer seiner eigenen Immunantwort. Die Gründe für diesen Toleranzverlust sind nur in Ansätzen bekannt. Möglicherweise werden „autoreaktive Zellen“, die sich wahrscheinlich auch bei gesunden Personen finden, übermäßig aktiviert und führen damit zum Toleranzverlust.
Jeden Tag hat unser Immunsystem mit ca. 100.000 fremden und körpereigenen Eiweißkörpern zu tun.
Veranlagung und Vererbung
Es ist bekannt, dass bestimmte Autoimmunerkrankungen in einigen Familien gehäuft auftreten. Bislang finden sich in der wissenschaftlichen Literatur allerdings keine Hinweise darauf, dass Autoimmunerkrankungen direkt vererbt werden können. Wahrscheinlich ist, dass es die Veranlagung ist, die weitergeben wird. Hieraus kann sich ein höheres Risiko für eine Autoimmunerkrankung ableiten, was aber nicht zu einer Erkrankung führen muss.
Umweltfaktoren
Die Funktion des menschlichen Abwehrsystems wird auch durch Umweltfaktoren beeinflusst. Daher ist es wahrscheinlich, dass Ausprägung und Schweregrad von Autoimmunerkrankungen auch von Umweltfaktoren beeinflusst werden. Über die zugrundeliegenden Mechanismen ist wenig bekannt.
Wie können Autoimmunerkrankungen erkannt werden?
Das Erkennen von Autoimmunerkrankungen ist in vielen Fällen gar nicht so einfach. Die oben beschriebenen immunologischen Veränderungen entwickeln sich individuell äußerst unterschiedlich, bis es in fortgeschrittenen Stadien zu nachweislichen Organschäden kommt.
Wichtig ist es, bei unklaren Beschwerden, welche nicht eindeutig zuordenbar sind und längere Zeit andauern, einen erfahrenen klinischen Immunologen, der sich mit diesen Erkrankungsbildern auskennt, aufzusuchen. Dieser wird die richtigen Untersuchungen durchführen, um eine mögliche Autoimmunerkrankung zu erkennen und rasch Maßnahmen setzen, die ein vollständiges Ausbrechen im Idealfall verhindern.
Gemäß aktueller Studienergebnisse erkranken in Österreich jährlich mehr als 25.000 Personen an Demenz. Nicht immer ist das biologische Alter ausschlaggebend für den Grad der Erkrankung, so können auch Gefäßerkrankungen, Diabetes, Medikamentenmissbrauch (Überdosierung) den Verlauf von Alzheimer-Demenz erheblich beschleunigen.
Zur Prävention bieten Institute und Vereine wie die Österr. Alzheimer Gesellschaft oder die Österr. Alzheimer Liga zahlreiche Tests an, um selbst zu überprüfen, ob sich die Merkfähigkeit, das Erinnerungsvermögen, die Sprache, Orientierung etc. im „normalen“ Maße verändert oder ob weiterführende Untersuchungen notwendig sind.
Was versteht man unter „Demenz“?
Bei rund 10 % aller 60- bis 70-Jährigen besteht zumeist eine leichte Vergesslichkeit. Erst wenn Symptome wie zeitliche, situative, persönliche und örtliche Desorientierung eintreten, hilft Gedächtnistraining alleine nicht mehr. Die Ursachen für Demenz können drei Gruppen zugeordnet werden:
- Degenerative Veränderungen des Gehirns aufgrund von Gefäßablagerungen oder Ablagerungen von krankmachenden Eiweißstoffen
- Stoffwechselstörungen im Gehirn bei Herz-, Lungen-, Leber- und Nierenerkrankungen, Störungen der Schilddrüse, Vitaminmangel, Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch
- entzündliche, bakterielle oder virale Erkrankungen des Gehirns, Tumore etc.
- Pseudodemenz bei depressiven Erkrankungen
Probleme bei der Demenz-Behandlung
Sowohl der Patient selbst als auch seine Angehörigen verdrängen die Problematik teils aus Unwissenheit, teils aus Angst vor der Diagnose. So wird oft zu spät der Rat des Spezialisten eingeholt.
Abklärung schafft Klarheit
Um rasch Klarheit zu schaffen, bietet das neurologische Team des Evangelischen Krankenhauses einen stationären Checkup an, der Untersuchung, Diagnose und gegebenenfalls einen Therapie-Fahrplan beinhaltet.
Demenz betrifft vorwiegend Menschen in höherem Lebensalter. Man versteht darunter eine Abnahme der Gedächtnisfunktion, verbunden mit Verhaltensauffälligkeiten, Orientierungsstörungen etc. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, nimmt mit zunehmendem Lebensalter deutlich zu. Da sich unsere Lebenserwartung erhöht, wird es in Zukunft auch eine deutliche Zunahme an Demenzkranken geben.
Die Alzheimer-Demenz ist mit einem Anteil von 70% die häufigste der Demenzformen. Allerdings können auch Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen, entzündliche Erkrankungen des Gehirns etc. zu Gedächtnisstörungen führen. Eine genaue Abklärung ist daher für die richtige Therapie unerlässlich.
Erste Anzeichen
Vergesslichkeit mit Auswirkung auf Leistungen des Alltags, Schwierigkeiten bei gewohnten Handlungen, Sprachprobleme, räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme, eingeschränkte Urteilsfähigkeit, Liegenlassen von Gegenständen und vermehrtes Suchen, Stimmungs- und Verhaltensänderungen, Veränderung der Persönlichkeit, Verlust von Eigeninitiative können erste Anzeichen sein.
Wird eine beginnende Demenz vermutet, sollte umgehend ein Facharzt für Neurologie und/oder Psychiatrie aufgesucht werden, um so früh wie möglich eine Diagnose stellen zu können. Demenz ist leider nicht heilbar. Aber: Je früher mit einer medikamentösen Therapie begonnen wird, desto besser ist die Wirksamkeit der Medikamente und umso eher kann das Fortschreiten der Erkrankung hintangehalten werden.