Die Behandlung erfolgt nach aktuellen medizinischen Standards und bundesweiten bzw. europäischen Empfehlungen. Die gesamte Abteilung ist ISO-zertifiziert gemäß ÖNORM EN IOS9001:2015 mit alljährlichen Rezertifizierungen. Ein Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist rund um die Uhr im Krankenhaus verfügbar.

Vor der Operation

• individuelle Anästhesievorbereitung und Beratung, inkl. Telemedizin
• Video: Anästhesieverfahren und Risiken
• Präanästhesieambulanz

Während der Operation

• Behandlung an acht Anästhesiearbeitsplätzen
• für Operationen sowohl im Rahmen eines stationären als auch tagesklinischen Aufenthalts:
  • Allgemeinanästhesie (Vollnarkose, Inhalationsanästhesie, totale intravenöse Anästhesie, Sedoanalgesie „Narkose light“)
  • Regionalanästhesie z.B. Kreuzstich (Spinalanästhesie), Ultraschall-gezielte Nervenblockaden z.B. Skalenusblock, Achselstich (Plexus axillaris Block)
• bei blutungsriskanten Operationen: Patient Blood Management
• Anästhesie bei individuellen Risiken z.B. für Verwirrtheit (Delir) nach Operationen
• Anästhesie bei sehr betagten und gebrechlichen Patienten
• Anästhesie bei Kindern (ab dem 4. Lebensjahr)
• „Grüne Anästhesie“ unter Berücksichtigung der Gesundheit des Planeten und der Nachhaltigkeit

Nach der Operation

• Aufwachzimmer
• individuelle Schmerztherapie nach Operationen
• Frühmobilisierung bereits im Aufwachzimmer nach Implantation großer Gelenke
• Intensivüberwachungsstation nach großen Operationen, bei postoperativen Risiken bzw. bei kritischer Erkrankung

Im Krankenhaus und jederzeit einsatzbereit

• individuelle Therapie chronischer Schmerzen inkl. unterstützender Akupunktur
• Herzalarmteam und Notfallmedizin
• Anlage von Venenzugängen inkl. in zentrale Blutgefäße (Cavakatheter)

Unsere medizinischen Schwerpunkte im Detail

Anästhesie 

Die anästhesiologische Betreuung beginnt vor der Operation mit dem Informations- und Aufklärungsgespräch per Telefon, Videotelefonie bzw. in der Ambulanz, der Verordnung von Medikamenten zur Operationsvorbereitung sowie der anästhesiologischen Freigabe zur Operation. Entsprechend der individuellen Risikoeinschätzung werden Maßnahmen zur Vermeidung etwaiger Risiken bzw. Komplikationen eingeleitet, etwa durch weitere Untersuchungen oder erweiterte Überwachung während und nach der Operation. 

Bitte füllen Sie daher den Patientenfragebogen sorgfältig aus und besprechen Sie alle Fragen mit Ihrem Anästhesieteam im Vorbereitungsgespräch. Bitte befolgen Sie alle Verhaltensvorgaben inkl. der Einhaltung von Nüchternzeiten. 

Während der Operation gewährleistet der Anästhesist Schmerzfreiheit mit oder ohne Ausschaltung des Bewusstseins. Diese so genannte Allgemein- oder Regionalanästhesie erfolgt unter ständiger Überwachung und Erhaltung der lebenswichtigen Organfunktionen.  

Abgerundet wird die Betreuung durch die postoperative Nachsorge, welche die Kontrolle der Organfunktionen sowie sämtliche diagnostische und therapeutische Methoden zur Schmerzbehandlung miteinschließt. Unser Aufwachzimmer ist mit 14 Positionen ausgestattet.

Intensivmedizin

Die Kompetenz der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin erstreckt sich auch auf alle Patienten, die einer intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, unabhängig von Art und Ursprung des Grundleidens. Die Zuständigkeit unserer Abteilung als Stationsführung des Aufwachzimmers mit einer kompletten Überwachungseinheit einschließlich maschineller Beatmung und Herz-Kreislauf-Reanimationsmöglichkeit bedeutet Letztverantwortlichkeit bei der Behandlung kritisch kranker Patienten. Eine ganzheitliche intensivmedizinische Betreuung beinhaltet die Behandlung des Grundleidens, qualifizierte Intensivtherapie (z.B. Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion, Beatmung und Atemtherapie, Infusionstherapie und Ernährung), Intensivpflege und bedarfsweise die Verlegung in Intensivstationen anderer Krankenhäuser mit erweiterten Behandlungserfordernissen.

Notfallmedizin

Notfallmedizin ist eine Kernkompetenz des Faches Anästhesie. Wie Piloten trainieren auch Anästhesisten regelmäßig im Simulatorzentrum kritische Behandlungssituationen. Daher können wir optimale Versorgung der Notfallpatienten durch fachliche Kenntnisse und technischen Fertigkeiten bieten.

Ärztliches Personal unserer Abteilung und Anästhesiepflegepersonal werden über einen Notrufpager innerhalb kürzester Zeit zum Einsatz beim kritisch erkrankten Patienten im Evangelischen Krankenhaus gerufen.

Schmerztherapie

Die Behandlung von Schmerzen während und nach Operationen gehört zu den Basisaufgaben der Anästhesie. Dabei kommen Schmerzmittel, Blockadeverfahren und unterstützend Akupunktur zum Einsatz. Die Möglichkeiten der Schmerztherapie werden individuell im Anästhesievorbereitungsgespräch mit dem Patienten besprochen.

Jeder operative Eingriff bedarf einer Allgemein- oder Regionalanästhesie. Je besser die Vorbereitung erfolgt, desto sicherer und beruhigter können Sie der Operation entgegensehen. Melden Sie sich daher nach Bekanntgabe des Operationstermins möglichst rasch für ein Anästhesie-Vorgespräch an. Folgendes wird im Zuge dessen abgeklärt:

• Informationen zur Anmeldung
• Anästhesie Fragebogen
• Anästhesie Aufklärungsbogen
• Videoclip: Anästhesieverfahren und Risiken
• Verhaltensregeln vor und nach der Operation
• Diagnostik vor der Operation (Blutbefunde, Röntgen und Co.)
• Umgang mit blutverdünnenden Medikamenten vor der Operation
• Dauermedikation rund um die Operation
• Umgang mit Insulinpumpen rund um die Operation
• Schmerzbehandlung nach der Operation
• Thrombosevermeidung nach der Operation

Herzlich willkommen im Aufwachzimmer und auf der Intensivüberwachung

Damit Sie Ihre Aufwachphase nach der Operation im Aufwachzimmer positiv erleben und um Ihr persönliches Behandlungsergebnis zu optimieren, arbeiten mehrere Berufsgruppen eng im Team zusammen. Wissenswerte Informationen zu Ihrem Aufenthalt im Aufwachzimmer finden Sie in den jeweiligen Rubriken.

Ihr Aufenthalt im Aufwachzimmer

Das Aufwachzimmer befindet sich im 1.Dachgeschoß. Hier können wir bis zu 14 Patienten nach ihren Operationen betreuen. Die Ausstattung erfüllt sämtliche aktuell gültigen Auflagen für einen Überwachungsbereich. Damit sind wir für alle Eventualitäten bestens gerüstet.

Unser diplomiertes Pflegeteam ist speziell für die Betreuung und Überwachung von Patienten nach Operationen ausgebildet. Fortbildungen zum Thema Intensivmedizin, Schmerz, Herzalarm, Aromapflege stärken die Kompetenzen unserer Mitarbeiter im Aufwachzimmer. Das Wohlfühlen unserer Patienten nach der Operation ist auch für das Pflegeteam sehr wichtig. Es wird Ihnen nicht nur Kompetenz entgegenbringen, sondern auch Freundlichkeit, Verständnis und eine große Portion Zuwendung. Nicht-medikamentöse Möglichkeiten werden angeboten, wie vorgewärmte Bettwäsche, Warmluftdecken, Cool Packs, schmerzarme Lagerungen und Aromapflegeprodukte. Sehr beliebt ist unser Lavendelpflegeöl. Gerne können Sie auch Musik hören. Ein kurzer Besuch Ihrer Angehörigen ist nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal in speziellen Fällen möglich; Bei Kindern bzw. Delir-gefährdeten Patienten laden wir immer Angehörige bzw. Betreuer ins Aufwachzimmer ein.

Im Evangelischen Krankenhaus haben wir es uns zum Ziel gesetzt, blutsparend zu operieren. Im Rahmen der Operation wird Blut aus dem Operationsgebiet gesammelt, maschinell wiederaufbereitet und dem Patienten zurückgegeben (Transfusion des körpereigenen Blutes). Dabei handelt es sich um ein äußerst schonendes Vorgehen, sodass wir deutlich seltener auf eine Bluttransfusion mittels Spenderblut zurückgreifen müssen. Die maschinelle Blutaufbereitung beginnt im OP-Saal und findet danach im Aufwachzimmer ihre Fortsetzung.

Sollte es notwendig sein, Sie länger „intensiv“ zu betreuen, können Sie auch über Nacht bei uns bleiben. In diesem Fall sind wir selbstverständlich bemüht, Sie mit den Dingen Ihres täglichen Bedarfs auszustatten. 

Sobald die Körperfunktionen stabil und die Schmerzen kontrolliert sind, erfolgt die Verlegung zurück auf die Bettenstation oder in die Tagesklinik, sodass der Aufenthalt im Aufwachzimmer möglichst kurz gehalten wird. 

Prim. Univ.-Prof. Dr. Langenecker: „Unsere Abteilung ist ISO-zertifiziert. Ein besonderes Qualitätsmerkmal für die Phase nach einer Operation ist die durchgehende Präsenz eines Facharztes für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Dies gewährleistet eine rasche notärztliche Versorgung im Falle einer Komplikation. Unser Netz für die Patientensicherheit ist also engmaschig und setzt sogar neue Maßstäbe.“

Schmerzmanagement

Schmerz ist subjektiv und das Ansprechen auf Schmerzmittel individuell sehr unterschiedlich. Daher sind wir beim Schmerzmanagement auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Zur Bewertung der Schmerzstärke benutzen wir eine Schmerzskala.

Sie zeigen uns auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = kein Schmerz, 10 = stärkster vorstellbarer Schmerz) den aktuellen Schmerzwert an. Wir entscheiden gemeinsam mit Ihnen, ob Sie eine zusätzliche Schmerzspitzentherapie erhalten, die der Anästhesist verordnet. Dazu verwenden wir Basisschmerzmittel, aber auch die stärksten Schmerzmittel (Opioide). Angst vor einer etwaigen Suchtentwicklung ist bei postoperativen Schmerzzuständen übrigens wissenschaftlich erwiesen unbegründet.