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Schilddrüsenoperationen mittels Ultraschall-Schere

Schilddrüsenoperationen gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen und stellen seit jeher an den Operateur höchste Anforderungen. Mehr als 9.000 Schilddrüsenoperationen werden pro Jahr in Österreich durchgeführt, davon allein 3.000 in Wien. Indikationen für eine Schilddrüsenoperation sind entweder Struma (Kropfleiden), das Vorliegen von speichernden heißen Knoten, von funktionslosen „kalten“ Knoten, eine Überfunktion der Drüse (Morbus Basedow), eine Entzündung mit Hormonstörung (Thyreoiditis Hashimoto) oder ein Schilddrüsenkarzinom.

Neue Operationstechnik im Evangelischen Krankenhaus

Wie schnell bin ich nach meiner Schilddrüsen-Operation wieder arbeitsfähig, sprich „bei Stimme“?“ Eine besorgte Frage, die sich nicht nur Lehrende und Vortragende stellen. So ganz unberechtigt sind deren „Stimm-Sorgen“ nicht: Ernste Stimmprobleme wie etwa andauernde Heiserkeit können nach solchen Eingriffen nicht ausgeschlossen werden.

Daher muss, unabhängig von Diagnose und Ausmaß des zu entfernenden Schilddrüsengewebes, bei diesem heiklen Eingriff noch viel mehr Wert auf die optimale Schonung des „Recurrens-Nerves“ gelegt werden! Dieser zarte Nerv verläuft beidseitig hinter der Schilddrüse und ist für den Verschluss der Stimmritze, also für den Erhalt der Stimmbildung im Kehlkopf notwendig.

Erstmals in Österreich wurde im Evangelischen Krankenhaus-Wien ein innovatives Instrument eingesetzt: Eine weiter entwickelte, noch präzisere Ultraschall-Schere. „Damit kann man nicht nur wie bisher „unblutig“, sondern bei Bedarf in allernächster Nähe feinster Gewebestrukturen arbeiten ohne mit den sensiblen Stimmbandnerven auch nur in Berührung zu kommen, gibt sich Chefchirurg Wolfgang Feil von der neuesten Technologie begeistert. Denn die vier Nebenschilddrüsen, die bei diesem Eingriff immer besonders gefährdet sind, werden durch das feine Instrument geschont. Ausreichend viel Schilddrüsengewebe zu entfernen bei gleichzeitigem Ausschluss von Nervenschädigungen sei, so der Chirurg, „ein Quantensprung in der Schilddrüsenchirurgie“.

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feil, dessen fachliche Inputs in die Entwicklung dieser neuen Scherengeneration von der Firma Ethicon eingeflossen sind, führt weitere Patientenvorteile ins Treffen: „Die Gefäße der Nebenschilddrüse lassen sich dabei sehr gut erhalten. Durchs „Schlüsselloch“ operiert gibt es nach dem Eingriff nur eine winzige Narbe und eine vorübergehende, kleine Schwellung am Hals.

Die erste Patientin, die von der neuen Technologie profitierte, Cornelia P., litt an einer Schilddrüsen-Hormonstörung (Morbus Hashimoto). Die 28-Jährige konnte bereits am Tag danach feste Nahrung zu sich nehmen und in ihrer gewohnten Sprachmelodie sprechen.

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