Medizinisches Leistungsangebot
- Endoskopie (Gastroskopie, Kolonoskopie, Rektoskopie)
- Gallenblase und Gallensteine
- Gefäßchirurgie
- Hernienchirurgie (Leistenbruch, Narbenbruch)
- Koloproktologie (Hämorrhoiden, Fisteln, Inkontinenz)
- Kolon- & Rektumchirurgie
- Laparoskopische Chirurgie (Minimal Invasive Chirurgie)
- Brustchirurgie
- Onkologische Chirurgie mit interdisziplinärer Betreuung
- Schilddrüsenchirurgie
- Sigmadivertikulitis
- Speiseröhren-, Magen- & Darmchirurgie
- Zwerchfellbruch, Refluxösophositis
- Plastische und Ästhetische Chirurgie
- Wiederherstellungschirurgie
- Chirurgie der peripheren Nerven
Kontakt
Evangelisches Krankenhaus
Hans-Sachs-Gasse 10 - 12, A-1180 Wien
Abteilungssekretariat:
Alexander Moshuber
Tel.: +43/1/404 22 - 4012
Fax: +43/1/404 22 - 9510
a.moshuber@
ekhwien.at
Unsere medizinischen Schwerpunkte im Detail
Endoskopie (Gastroskopie, Kolonoskopie, Rektoskopie)
Im Evangelischen Krankenhaus Wien stehen modernste Video-Endoskope zur Untersuchung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Gastroskopie) oder des Dickdarms (Kolonoskopie) zur Verfügung. Die Eingriffe werden ambulant oder stationär vorgenommen. Es besteht die Möglichkeit zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben oder es können auch Polypektomien (Abtragung von Schleimhautwucherungen) vorgenommen werden.
Anmeldungen und Informationen über Ihren behandelnden Arzt oder unter 01/40 422 -2802, 2820 DW Ambulanzsekretariat.
Gallensteine, Gallenblasenentzündung
Ein Drittel aller Frauen und ein Fünftel aller Männer über 40 Jahre haben Gallensteine. Aber erst bei Auftreten von Beschwerden (beim Essen, Koliken) ist eine Operation notwendig, um akute Entzündungen oder andere Komplikationen zu verhindern.
Wie gefährlich sind Gallensteine?
Größere Steine können eine Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) verursachen, im Extremfall kann eine Perforation (Durchbruch) mit lebensbedrohlicher Peritonitis (Bauchfellentzündung).
Kleinere Steine können bei der Gallenblasenentleerung ventilartig im Gallenblasengang steckenbleiben und Koliken hervorrufen. Diese Steine können aber auch über den Gallengang abgehen und an der Einmündungsstelle in den Zwölffingerdarm in der Papille (dort findet sich ein kleiner Muskel) steckenbleiben. Der daraus resultierende Gallestau kann einen Übertritt von Gallefarbstoff (Bilirubin) in das Blut und einen Ikterus (Gelbsucht) verursachen. Gleichzeitig kann aber auch der gemeinsame Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse verlegt werden und daraus eine lebensbedrohliche Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) entstehen.
Operationsmöglichkeiten
In fast allen Fällen kann die Entfernung der Gallenblase mit den Steinen laparoskopisch (minimal invasiv) durchgeführt werden. Dabei werden nur einige kleine Einstiche im Bauch (für die Videokamera und die Instrumente) gesetzt. Ein großer Bauchschnitt ist nicht notwendig. Der Krankenhausaufenthalt beträgt nur einige Tage.
Am OP-Tag darf der Patient noch aufstehen und trinken, am nächsten Tag beginnt der Kostaufbau. Muskelkaterähnliche Beschwerden in der Schulter sind durch Reizung des Zwerchfellnerven möglich. Nach laparoskopischer Cholezystektomie kann der Patient nach 1-3 Tagen in häusliche Pflege entlassen werden. Die Einhaltung einer bestimmten Diät ist in weiterer Folge nicht notwendig.
Gefäßchirurgie (z.B. Krampfadern)
Das Evangelische Krankenhaus Wien bietet - neben anderen wichtigen Schwerpunkten - vor allem bei Gefäßkrankheiten eine fachübergreifende (interdisziplinäre) Behandlung. Unter einem Dach verfügt das Spital über die gesamte Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen, vom Stent bis zum Bypass, von der Behandlung des "offenen Beins" bis zur Laser-Therapie von Krampfadern.
Je nach Schweregrad werden verschiedenste, schonende Therapieformen angeboten:
- die moderne ELVES Painless-Laser-Therapie, die sich vor allem bei kosmetischen Bedarf, also Krampfadern leichter bis mittelschwerer Ausprägung bewährt
- das moderne, gewebsschonende Inversions- oder Invaginations-Stripping, bei dem der Hautschnitt extrem klein angelegt wird,
- die Phlebektomie, wobei auch die Entfernung aller Seitenäste mitangeboten wird
- sowie eine gezielte Kombinationstherapie, wobei auch schwerste Erkrankungsformen (chronisch offene Beine) erfolgreich behandelt werden.
Das Team der Gefäßchirurgie bietet in enger Zusammenarbeit mit den Gefäßinternisten (Angiologen) für jeden Krankheitsgrad die optimale Lösung.
Kolon- & Rektumchirurgie (z.B. Polypen, Dickdarmkarzinom)
Das Dickdarmkarzinom ist eine der häufigsten Krebserkrankung. Leitsymptome sind Änderung der Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl und/oder Schleimabgänge.
Blut im Stuhl gilt als Alarmsignal und ist solange verdächtig auf das Vorliegen einer Krebserkrankung, als nicht durch eingehende Untersuchungen (z.B. Kolonoskopie) eine andere Ursache (z.B. Hämorrhoiden, entzündliche Erkrankungen, Polypen) gefunden und ein Karzinom ausgeschlossen ist.
Diagnostik
Dickdarmpolypen sind Wucherungen der Schleimhaut, aus denen sich mit der Zeit häufig Krebsgeschwülste entwickeln. Polypen können, wenn sie einen dünnen Stiel haben, während einer Kolonoskopie mit einer Schlinge (Polypektomie) abgetragen werden. Breitbasige Polypen (villöse Adenome) können im Mastdarm durch den Anus hindurch weggeschnitten (transanale Resektion) werden, an anderen Stellen im Dickdarm ist eine Bauchoperation notwendig.
Dickdarmkarzinome äußern sich im Frühstadium am ehesten durch kleinste Mengen Blut im Stuhl, die nicht unbedingt mit freiem Auge sichtbar sein müssen. Daher zählt die Untersuchung auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl (Hämoccult-Test) zu den bedeutendsten Maßnahmen zur Früherkennung eines Dickdarmkarzinoms.
Fortgeschrittene Karzinome können zu einem Verschluß der Darmlichtung und damit zu einem Dickdarmileus (Darmverschluss) führen, auch eine Perforationen in die Bauchhöhle mit Peritonitis (Darmdurchbruch mit Bauchfellentzündung) ist möglich.
Je früher ein Dickdarmkarzinom diagnostiziert wird, umso besser ist die Langzeitprognose. In den meisten Fällen kann das Dickdarmkarzinom allein durch die Operation geheilt werden. In manchen Fällen ist eine begleitende Chemotherapie notwendig.
Sämtliche operative Methoden zur Operationen von Dickdarmkrebs und auch die speziellen Techniken zur Schließmuskelerhaltung und Vermeidung eines dauernden künstlichen Darmausganges beim tiefsitzenden Rektumkarzinom werden im EKH durchgeführt.
Koloproktologie (Hämorrhoiden, Fisteln, Inkontinenz)
Für die operative Behandlung von Hämorrhoiden wird die klassische Operationstechnik nach Milligan-Morgan angeboten. Dabei werden die Hämorrhoidalknoten vorsichtig unter Schonung des Schließmuskels herausgeschält und die versorgenden Gefäße unterbunden. Die Operation findet in Narkose oder in Epiduralanästhesie (Kreuzstich) statt. Der stationäre Aufenthalt beträgt etwa 3 Tage.
In bestimmten Situation kann auch die neue ultraschallgezielte Umstechung der Hämorrhoidalknoten (HAL Hämorrhoiden Arterien Ligatur) oder die Hämorrhoidopexie (PPH Staplermethode nach Longo) durchgeführt werden.
Für die operative Behandlung von komplizierten Analfisteln wird die kombinierte vollständige Exzision des Fistelganges und die endorektale Verschiebelappenplastik angeboten. Dabei wird das gesamte Fistelgangsystem radikal entfernt und unter Schonung des Schließmuskels der Defekt im Darm mit einem Verschiebelappen verschlossen.
Häufige Ursachen für fäkale Inkontinenz sind die Intussuszeption (Einstülpung) des Mastdarms und/oder der Rektumprolaps (Mastdarmvorfall). In den meisten Fällen ist die laparoskopische Rektopexie die richtige Operationsmethode. Dabei wird laparoskopisch der Mastdarm aus dem Becken in die Höhe gezogen und so fixiert, daß er später weder vorfallen noch sich einstülpen kann.
Laparoskopische Chirurgie
Laparoskopische Chirurgie ("Schlüssellochchirurgie") bedeutet, daß bestimmte Operationen nicht über einen Bauchschnitt, sondern minimal invasiv mittels Videokamera und Ports durchgeführt werden. Dabei wird die Bauchhöhle mit Kohlendioxyd aufgeblasen und ein ca. 1 cm breiter Stab, der mit einer Videokamera verbunden ist, eingebracht. Zur Einbringung der Ports sind lediglich einige 5 mm bis 12 mm große Einstiche notwendig. Über diese Ports können verschiedene Instrumente (Faßzangen, Scheren, Zangen, Nadelhalter, Sonden, Klammernahtgeräte) wechselweise für die Operation verwendet werden.
Die klaren Vorteile dieser operativen Methode für den Patienten liegen, aufgrund des wesentlich kleineren Gewebstraumas, in der raschen Rekonvaleszenz und der geringeren Rate an Infektionen und anderen Komplikationen. Allerdings ist die fachliche Kompetenz des Chirurgen und entsprechende Erfahrung und gewissenhaftes Training Voraussetzung für das erfolgreiche Gelingen derartiger Operationen.
Das Evangelische Krankenhaus Wien war eines der ersten Spitäler österreichweit, wo laparoskopische (minimal invasive) Eingriffe angewandt wurden. Routinemäßig werden hier OPs bei Leisten-, Narben-, Zwerchfellbrüchen, bei Refluxösophagitis, bei Mastdarmvorfall sowie Darmoperationen laparaskopisch durchgeführt. Mittlerweile stehen auch große Operationen (z.B. Dickdarmresektion) minimal invasiv am OP-Programm.
Leber-, Gallenwegs- und Pankreaschirurgie
Das Pankreaskarzinom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Leitsymptom ist meist der "schmerzlose Ikterus" (rasches Auftreten einer Gelbsucht ohne Schmerzen).
Viele Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs können allein durch eine Operation geheilt werden. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Chemotherapie notwendig.
Beim seltenen Gallenblasen- oder Choledochuskarzinom (Gallenwegskarzinom, auch: Klatskin-Tumor) ist oft eine Ausweitung der Operation auf die Leber nötig. Um den Galleabfluß wiederherstellen zu können, ist die chirurgische Verbindung der Gallenwege mit dem Dünndarm (Choledochojejunostomie) notwendig.
Die chirurgische Behandlung mancher Lebererkrankungen (z.B. Leberzysten, Probeexzsionen) ist auch laparoskopisch möglich.
Operationen der Bauchspeicheldrüse bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen, Operationen der Leber und an den Gallenwegen werden im Evangelischen Krankenhaus angeboten und durchgeführt.
Leistenbruch, Narbenbruch
Beim Leistenbruch (Hernia inguinalis) wölbt sich das Bauchfell sackartig durch eine Lücke in der Bauchdecke oberhalb des Leistenbandes. Bei vielen Männern gibt später konstitutionell bedingt (z.B. Internushochstand) die Bauchdecke an dieser Stelle etwas nach und ein Leistenbruch kann sich bilden.
Wie gefährlich ist ein Leistenbruch?
Solange diese Vorwölbung klein ist, können Nerven in der Bauchdecke gereizt werden. Dadurch entsteht der für die beginnende Hernie (Hernie inguinalis incipiens) beim jüngeren sportlichen Erwachsenen typische Leistenschmerz, der oft zunächst als Zerrung oder ähnliches interpretiert. Findet sich später ein in der Leiste deutlich sichtbarer ausgestülpten Bruchsack, so können Darmschlingen in diesen Bruchsack gleiten und dort eingeklemmt werden. Bei dieser Einklemmung (inkarzerierte Hernie) kann das Darmstück absterben, durchbrechen und eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung verursachen.
Indikation zur Operation ist der Leistenschmerz bei der inzipienten Leistenhernie bzw. zusätzlich die Gefahr einer Komplikation beim ausgeprägten Bruchsack. Sicher ist, daß ein Leistenbruch von selbst nicht besser wird und auch nicht spontan abheilt.
Mammachirurgie
Der Tradition der Chirurgischen Abteilung entsprechend wird die Chirurgie der weiblichen Brustdrüse und die gesamte onkologische Therapie ganzheitsmedizinisch betrieben. Von der Diagnostik mit minimal invasiven Techniken, allen relevanten bildgebenden Verfahren werden die Behandlungsstrategien chirurgisch wie internistisch interdisziplinär (=fachübergreifend) betrieben, wobei der psychologischen Betreuung der Patient/innen wie auch der Nachsorge besondere Bedeutung zukommt.
Alle für die Prognosebeurteilung und für die Therapiezuordnung wesentlichen Histopathologischen und -biochemischen Verfahren (Sentinel Node Lymphadenektomie bei Brustkrebs) werden operativ und labormäßig standardisiert angewandt. Im chirurgischen Versorgungsspektrum sind brusterhaltende Maßnahmen, ästhetisch-plastische und rekonstruktive Verfahren bis zur Sofortrekonstruktion der Brust routinemäßig enthalten.
Onkologische Chirurgie und interdisziplinäre Betreuung
Die interdisziplinäre Versorgung onkologischer Patienten setzt eine permanente Kommunikation und Zusammenarbeit von spezialisierten Internisten, Chirurgen und Radiologen voraus. Im EKH wird die Betreuung von Krebspatienten durch onkologische Teams auf dem höchsten Stand der international anerkannten wissenschaftlichen Methodik in Diagnose und Therapie durchgeführt.
Schilddrüsenchirurgie
Indikation für eine Schilddrüsenoperation ist entweder eine Struma (Kropfleiden), das Vorliegen von speichernden "heißen" Knoten, von funktionslosen "kalten" Knoten, eine Überfunktion der Drüse (Morbus Basedow), eine Entzündung mit Hormonstörung (Thyreoiditis Hashimoto) oder ein Schilddrüsenkarzinom.
Diagnostik
Die sogenannten "kalten" Knoten (in der Isotopenuntersuchung nicht Jod-speichernde Knoten) gelten solange als krebsverdächtig, als nicht durch eine operative Entfernung des Schilddrüsenlappens und eine feingewebliche Untersuchung (diese wird auch schon während der Operation in der sog. Gefrierschnittdiagnostik durchgeführt) das Gegenteil bewiesen ist.
Sollte sich während der Operation in der Gefrierschnittuntersuchung oder schon zuvor ein Schilddrüsenkarzinom zeigen, werden beide Schilddrüsenlappen und die regionalen Lymphknotenvollständig (totale Thyreoidektomie und funktionelle neck-dissection) entfernt. Die Prognose des korrekt chirurgisch behandelten Schilddrüsenkarzinoms ist insgesamt meist ausgezeichnet.
Beim toxischen Adenom ("heißer" Knoten) wird nur ein Teil eines Schilddrüsen-lappens (Enukleation oder subtotale Resektion) entfernt, bei der diffusen Knotenstruma (klassisches Kropfleiden bei Jodmangel) fast der ganze Lappen (nearly-total Resektion), bei der Hashimoto-Struma (Immunthyreoiditis) die ganze Schilddrüse.
Kompetente Schilddrüsenchirurgie wird nicht nur in sog. "Kropfspitälern", sondern auch im Evangelischen Krankenhaus mittels eines speziellen Ultraschallskalpells durchgeführt. Diese sensationelle OP-Methode erlaubt ein besonders exaktes Arbeiten, ohne des Risikos Gewebe zu verletzen, und es entsteht dabei kein Blutverlust.
Drainagen (Schläuche aus der Wunde zur Ableitung von Sekret) sind nicht notwendig, der Spitalaufenthalt beträgt 3 Tage.
Sigmadivertikulitis
Mit der Veränderung unserer Essgewohnheiten - wenig pflanzliche Nahrung, viel Fett und Fleisch) hat sich auch unsere Dickdarmtätigkeit verändert: die Muskulatur im Sigma ist für die trockenere und faserarme Kost (Fett und Fleisch) nicht kräftig genug, weshalb sich Wandausstülpungen (Divertikel) bilden können.
Wann werden Divertikel gefährlich?
Die Sigmadivertikel füllen sich mit bakterienhaltigen Stuhlpartikel, es entstehen entzündliche Reaktionen (Sigma-Divertikulitis) und manchmal kann ein solches Divertikel aufplatzen (Sigmadivertikel-Perforation). Im günstigsten Fall wird bei einer solchen Divertikulitis die Öffnung in der Darmwand durch körpereigenes Gewebe abgedeckt und die Entzündung kann nach entsprechender Symptomatik (starke Schmerzen im rechten Unterbauch, Fieber) abklingen.
Ebenso kann es zur Ausbildung von Abszessen kommen, die sich später in die Bauchhöhle öffnen und eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) verursachen und in Folge zu einem Ileus (Darmverschluss) führen können. Im schlimmsten Fall kann ein Divertikel ohne vorherige klinische Zeichen (Divertikulitis) in die freie Bauchhöhle durchbrechen (Perforation) und eine binnen Stunden lebensbedrohliche Peritonitis verursachen.
Operative Maßnahmen
Bei Peritonitis ist immer eine Notoperation angezeigt: das Sigma wird entfernt und ein künstlicher Darmausgang angelegt. Nach etwa 6 Monaten kann in einer weiteren Operation der Dickdarm zusammengeschlossen (intestinale Rekonstruktion) und der künstliche Darmausgang wieder aufgelassen werden. Um die lebensbedrohliche Komplikation einer Perforation und Peritonitis zu verhindern, ist es sinnvoll, Patienten mit wiederkehrender Divertikulitis oder einer drohenden Komplikation (Mikroperforation mit Abszeß, Stenose) zur elektiven Operation zu raten.
Bei einer laparoskopisch-assistierten Sigmaresektion wird der erkrankte Darmabschnitt reseziert und sofort rekonstruiert. Ein künstlicher Darmausgang ist nicht notwendig.
Die laparoskopisch-assistierte Sigmaresektion ist eine Expertenoperation, die an nur wenigen chirurgischen Abteilung angeboten wird.
Speiseröhren-, Magen- & Darmchirurgie
Wenngleich das Magenkarzinom (Magenkrebs) in den letzten 30 Jahren deutlich seltener geworden ist, gehört es nach wie vor zu den häufigsten Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes. Leitsymptome sind Schmerzen, Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit.
Je nach Art und Größe des Tumors wird beim Magenkarzinom ein Teil des Magens (Billroth II) oder der gesamte Magen (totale Gastrektomie) entfernt. In vielen Fällen ist der Patient allein durch die Operation geheilt. Manchmal kann eine zusätzliche Chemotherapie notwendig sein.
Das häufige und unkomplizierte Ulcus ventriculi (Magengeschwür) und das Ulcus duodeni (Zwölffingerdarm-Geschwür) sind heute eine Domäne der konservativen Therapie (Protonenpumpen-Blocker). Gefährliche Komplikationen des Geschwürleidens, wie Blutungen, Perforationen (z.B. Magen-Durchbruch), Stenosen (Verengungen) oder die krebsige Entartung sind die häufigsten Ursachen für Operationen am Magen und Zwölffingerdarm.
Krebserkrankungen des Ösophagus (Speiseröhre) kommen wesentlich seltener vor. Ungleich häufiger sind in der Speiseröhre entzündliche und funktionelle Erkrankungen: die häufige Refluxösophagitis (siehe Zwerchfellbruch, Refluxösophagitis) und die seltene Achalasie.
Die Achalasie ist eine funktionelle Erkrankung der Speiseröhre, bei der die wellenförmige Vorwärtsbewegung der Ösophagusmuskulatur nicht regelrecht funktioniert und bei der die Nahrung am unteren Ende der Speiseröhre vor dem Magen liegenbleibt. Der heraufgewürgte Speisebrei ist bei diesen Patienten meist nicht angesäuert (da er noch nicht im Magen war), während das Regurgitat bei der Refluxösophagitis gallig bitter und sauer ist.
Die Differentialdiagnose zwischen diesen beiden Erkrankungen (Achalasie und Reflux) ist für die Wahl des geeigneten Therapieverfahrens enorm wichtig: bei der Achalasie ist die Methode der Wahl die laparoskopisch durchgeführte Kardiomyotomie nach Gottstein-Heller. Dabei wird die funktionslose Muskulatur über dem unteren Teil der Speiseröhre vorsichtig aufgespalten. Der Krankenhausaufenthalt beträgt nur wenige Tage.
Zwerchfellbruch, Refluxösophagitis
In vielen Fällen sprechen die Beschwerden (z.B. Sodbrennen) auf eine medikamentöse Behandlung schlecht oder gar nicht an. Besonders wenn aufgrund langfristiger entzündlicher Irritationen eine Vorstufe zur Krebserkrankung (Barrett-Ösophagus) entstanden ist.
Im Evangelischen Krankenhaus Wien werden Operationen des Zwerchfellbruchs mit Refluxerkrankung in fast allen Fällen laparoskopisch durchgeführt. Der Spitalsaufenthalt beträgt nur wenige Tage.
Die Einhaltung einer bestimmten Diät ist in weiterer Folge nicht notwendig. In den ersten Wochen nach der Operation ist anzuraten, langsam und in kleineren Portionen zu essen, um die Speiseröhre an die neue Situation zu gewöhnen. Kohlensäurehaltige Getränke werden anfangs meist nicht gut vertragen.
Die Operation dauert 45-90 min. Am selben Tag darf der Patient noch aufstehen und trinken, am nächsten Tag beginnt der Kostaufbau. Die Patienten sind sofort refluxfrei. Muskelkaterähnliche Beschwerden in der Schulter sind durch Nervenreizung möglich. Nach laparoskopischer Fundoplicatio kann der Patient nach 2-4 Tagen in häusliche Pflege entlassen werden.